Begriffe um Iboga
Glossar
Biografie Arbeit
Ein anderes Wort für Biografie wäre Lebensgeschichte, Werdegang oder Lebensreise. Die eigene Lebensgeschichte, den roten Faden darin entdecken, ordnen und weiter gestalten. Seinen Werdegang betrachten und reflektieren. Hierbei handelt es sich nicht um eine starre Auflistung wie in einem Lebenslauf, sondern um das Auseinandersetzen von Höhen und Tiefen, geprägt von eigenen Werten, Glaubenssätzen und Projektionen. Hier wollen wir forschen, erkennen warum wir so sind wie wir sind? Es geht nicht um richtig oder falsch, sondern darum sich und das eigene Leben besser zu verstehen. Deine eigene gelebte Geschichte gibt Antworten auf deine drängenden Fragen. Du erkennst deine Stärken, deine Ressourcen, schaffst eine erste Ordnung, ein Fundament auf dem du aufbauen kannst.
Schwellengang & Spiegeln
Bewusst eine Schwelle nehmen, diese kann imaginär sein oder ein Stock in der Natur. Mit diesem bewussten Schritt betrittst du eine andere Welt, deine selbstgewählte Intention lässt du zurück denn jetzt geht es nicht darum mit dem Verstand zu analysieren, sondern mit dem Herzen wahrzunehmen. Du lässt dich treiben, siehst die Welt mit den Augen eines Kindes, neugierig, unschuldig, staunend voller Tatendrang. Vielleicht bist du aber auch müde von deinem anstrengenden Leben und du ruhst dich aus, liegst unter einem Baum und schläfst. Egal was sich dir zeigen wird die Natur ist dein Freund, sie spiegelt deine Empfindsamkeit, sie ist heilsam. Was zählt ist das Hier und Jetzt, das Wahrnehmen des Augenblickes. Du kommst lächelnd und freudig zurück mit deiner erlebten Geschichte. Du nimmst nochmal die Schwelle und erzählst uns von deinen Abenteuern, so werden auch wir Spiegel deiner Geschichte.
Councill der Redekreis
Aus dem Herzen sprechen, mit dem Herzen zuhören in einem geschützten Rahmen dies ist die wichtigste Regel in einem Councill. Wir sitzen im vertrauten Kreis, in der Mitte brennt unser Lagerfeuer (Kerze), ebenso liegen hier mehrere Gegenstände die als Redestab dienen, vielleicht eine Blume, wir schauen uns in die Augen und einer ergreift den Stab dann das Wort. Die richtigen Worte zeigen sich, wenn wir unser Herz öffnen. Hier geht es nicht um vorgefasste vom Kopf ausgedachte Formulierungen, wenn wir an der Reihe sind. Mit dem Herzen reden heißt ganz bei sich sein, aus einer tieferen inneren Wahrheit heraus. Aufmerksam hören wir zu ohne ins Wort zu fallen. Hier gibt es keine Wertung, keine Meinung nur empathisches, achtsames Zuhören. Der Redestab liegt nun wieder in der Mitte, vielleicht verspürst du den Impuls ihn zunehmen. Deine innere Weisheit weiß genau wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Du nimmst ihn mit einem Gefühl der Verbundenheit dir selbst und der Gruppe gegenüber und beginnst zu reden. In einem Councill dürfen wir authentisch sein denn wir werden nicht be- oder verurteilt. Genau darin liegt die Chance für unser Wachstum!
Visionsfindung
Die Visionsfindung baut auf deiner Biografie auf, sie ist das Fundament auf der der dein Gebäude entsteht. Du hast dich bewusst mit deiner erlebten Geschichte auseinandergesetzt, kennst deine Stärken und Schwächen, deine Werte. Jetzt geht es darum das anzunehmen was bereits da ist um zuzulassen was kommen möchte. Was möchte durch dich gelebt werden? Wofür brennst du? Warum bist du hier? Wie soll dein Leben in einem Jahr aussehen? Was ist deine Vision? Was ist dein Traum? In unserem Alltagsleben kommen diese Fragen zu kurz, meist funktionieren wir nur noch, laufen in unserem Hamsterrad der Erwartungen. Gleichzeitig spüren wir die tiefe Sehnsucht endlich unseren Platz einzunehmen, authentisch zu leben. Stell dir vor du hättest eine klare Vision von deinem Leben und lebtest ein Leben das dir und deinen Bedürfnissen entsprichst. Wie würde es aussehen?
Sterbehütte
Die Sterbehütte ist ein Ritual vieler indigener Völker, die bewusste Rückschau auf das eigene gelebte Leben. Die Sterbehütte stellt einen Übergang dar, Übergänge gehören zum Leben. In unserer modernen Gesellschaft haben wir den Tod ausgeblendet, wir wollen nichts damit zu tun haben. Dabei steht mit unserer Geburt unser Tod bereits fest. In dieser Sterbehütte geht es nicht um das buchstäbliche sterben, sondern vielmehr um die Bewusstwerdung und Auseinandersetzung mit unserer Lebensgeschichte. Bewusstwerden heißt auch zu verstehen wer wir sind und warum wir hier sind. Auseinandersetzung heißt sich mit unseren Verletzungen, unserer Wut, unserer Trauer auseinanderzusetzen, gleichzeitig zu erkennen warum wir uns nicht treu bleiben konnten. Dieser Prozess dient der inneren Aussöhnung, hier können alte, nicht mehr lebensdienliche Blockaden sterben und losgelassen werden. Es geht ums fühlen nicht ums denken, Lebensrückschau wird nicht gemacht, sondern erkannt.
Aussöhnung
Ich verwende nicht gerne das Wort Vergebungsarbeit. Denn wenn wir uns mit dem Dreieck der Dualität (Täter, Opfer, Retter) auseinandersetzen und deren Ursache erkannt haben wissen wir, dass es nicht in erster Linie um vergeben, sondern vielmehr um aussöhnen, um das Annehmen unserer Verletzungen geht. Solange wir in diesem Dreieck gefangen sind wird es immer Verletzungen geben. Erst wenn wir das Dreieck verlassen uns buchstäblich in die vertikale aufrichten, so wie ein Phönix, erfahren wir die wirkliche Befreiung und Aussöhnung unserer Geschichte. Wir bekommen einen größeren Überblick. Hier geht es eher darum zu reifen, zu wachsen, in Frieden zukommen um wirklich zu leben.
Rituale
Rituale schenken uns eine bewusstere Ausrichtung, sie sind eine Kraftquelle aus der wir schöpfen können. Sie entführen uns aus der Welt der Gedanken in eine Welt des Seins und geben uns das Gefühl selbst zu leben, statt gelebt zu werden. Alles ist mit allem verbunden dadurch sind Rituale eine wunderbare Methode um uns bei der Natur zu bedanken, eine Wertschätzung, denn alles kommt aus ihr. Rituale können auch Gebete sein in der ich eine höhere Führung anerkenne und um etwas bitten darf. Sie vermitteln uns ein Gefühl der Zugehörigkeit in einer Welt in der man sich schnell verloren fühlt. Rituale sind ebenso eng verknüpft mit unserer Lebensaufgabe und deshalb wichtig.
Körperarbeit
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten der Körperarbeit, wir verstehen darunter sich ganz bewusst wieder im Körper zu spüren. Dies kann ein Spaziergang barfuß durch den Wald sein. Bewegungsmeditationen tanzend und sitzend, Atemarbeit wie holotrophes Atmen, Yoga, meditatives Laufen und vieles mehr. Jeder Mensch ist anders und bevorzugt andere Methoden.
Medizin indigener Völker wie Rapé und Iboga
Rapé ist eine Zeremonie aus Südamerika besonders aus dem Amazonasgebiet. Oft wird sie in Verbindung mit Ayahuasca genommen. Durch ein Röhrchen wird ein sehr feines Pulver aus verschiedenen Pflanzenaschen und Aztekentabak (Mapacho) in die Nasenlöcher gepustet, dies fördert Wachheit, Aufmerksamkeit und Klarheit. Bemerkenswert ist, dass dieses Ritual ohne halluzinogene Wirkung oder ähnliches auskommt. Rapé wird genutzt zur Heilung, zur Aktivierung bestimmter Energien, zur tiefen Entspannung, Meditation, zur Visionssuche. Rapé fördert die Intension mit dem Hier und Jetzt und verbindet uns mit unserem höheren Selbst.
Deine große Iboga Reise
Jetzt ist es endlich soweit! Du bist bestens vorbereitet diese intensive Innenschau zu halten. Durch die Arbeit an deiner Biografie ist dir viel über dich selbst bewusst geworden. Die Natur hat dich durch die verschiedenen Schwellengänge gespiegelt und dir gezeigt wo du gerade stehst. Deine Vision ist ausgearbeitet und du kennst deine Träume. Mit diesen hast du dich im Councill verbunden, du sprichst über sie aus deinem Herzen. Rituale haben dich mehr mit deinem Inneren verbunden, die Strebehütte dich auf deine Iboga Reise gut vorbereitet. Jetzt gehst du erneut über eine Schwelle, die Schwelle zu deiner großen Reise. Im vertrauten Kreis machst Du die Zeitreise in dein Unterbewusstsein. Durch deine Vorerfahrungen kannst du das Erlebte besser zuordnen, tiefer eintauchen. Das Thema Sterbehütte gewinnt eventuell nochmal an Bedeutung, was hast du erfahren während deiner Reise? Mit was möchtest du dich noch aussöhnen? Die Monate danach sind deinem Aussöhnen und deiner ausgearbeiteten Vision gewidmet. Die eigene Komfortzone zu verlassen, der Mut zur Veränderung könnten noch wichtige Aspekte werden. Den eigenen „Schweinehund“ besiegen. Diese Arbeit ist individuell ganz verschieden, alle Themen der Selbstfindungsgruppe können nochmal auftauchen und wichtig werden. Durch die intensiven Erfahrungen der vergangenen Monate sind wir als Gruppe zusammengewachsen und füreinander da. So unterstützen wir uns gegenseitig um als Phönix aus der Asche aufzusteigen sodass jeder einzelne von uns endlich seinen Platz im Leben einnehmen kann.